Die eigenen vier Wände zu verlassen und ins Altersheim zu gehen ist für viele Senioren und ihre Familien eine schmerzhafte Entscheidung. Das könnte sich in Zukunft ändern. Moderne Wohnkomplexe und smarte Technologien sollen es ermöglichen älteren Menschen auch in Großstädten selbstbestimmt und unabhängig zu leben. Doch nicht nur die ältere Generation erlebt eine Veränderung des Wohnens.
Von Julia Ceitlina
Die ältere Generation ist fitter und lebensfroher denn je und steht der jüngeren Generation selbst in Hinblick auf die Digitalisierung in nichts nach. Da die Lebenserwartung der Menschen weiter steigt, sind neue Konzepte für das Wohnen im Alter gefragt. Nur mit Pflegeheimen wird man den Auswirkungen des demografischen Wandels nicht mehr gerecht werden können. Auch weil Altersheime von Senioren oft als Ort der letzten Vernunft angesehen werden und in vielen Fällen eine Wende zum selbstbestimmten Leben darstellen. Bauingenieure und Architekten arbeiten deswegen an Wohnkonzepten, die besser zur Generation 60+ passen. Nicht nur die Barrierefreiheit spielt in den neuen Konzepten eine wichtige Rolle. Das Wohnen für ältere Menschen soll künftig vor allem auch sorgenfreier und komfortabler werden. Möglich machen sollen das Wohnkomplexe, in die viele altersrelevante Dienstleistungen bereits integriert sind. Dazu zählt beispielsweise die Einkaufshilfe oder die häusliche Pflege. Zum Aspekt der Sicherheit kommt auch der soziale Aspekt. Im Wohnkomplex leben die Senioren nicht für sich alleine, sondern unter Gleichen.
Sicherer und intelligenter
Durch smarte Technologien soll es möglich werden, auch im hohen Alter im Eigenheim wohnen zu bleiben. Bezeichnet werden diese smarten Helfer auch als Ambient Assisted Living. Dazu wird die Wohnung mit Sensoren ausgestattet, die Signale abgeben, wenn beispielsweise die Balkontür offen steht. So wird unter anderem verhindert, dass die Senioren frieren oder im schlimmsten Fall, eingebrochen wird.
Auch Sensoren, die das Licht regulieren, sind im Konzept integriert. Sollte der Rentner also in der Nacht das Bett verlassen müssen, geht automatisch das Licht an. Das geht auch heute schon. Künftige Systeme lassen sich besser steuern und es braucht nicht mehr verschiedene Fernbedienungen, sondern nur noch ein Gerät, das am Körper getragen wird.
Mehr Hoffnung für Singles und Geschiedene
Auch die steigende Anzahl an Singlehaushalten und die Wohnraumverknappung machen sich auf dem Immobilienmarkt bemerkbar. Der Wohnraum, insbesondere in den großen Metropolen Deutschlands, ist knapper denn je. Wenn es eng wird, in den Städten, muss in die Höhe gebaut werden. Und so manche Wohnung wird deutlich knapper ausfallen als heute. Für die Bauindustrie bedeutet das vor allem Eines: Umdenken. Denn die geringere Anzahl von Quadratmetern soll kompensiert werden mit deutlich besserer Qualität und Nachhaltigkeit. Im Fokus: so genannte „Shared Spaces“. Damit sind Bereiche gemeint, die Bewohner eines Hauses gemeinsam nutzen können, wie beispielsweise Gemeinschaftsküchen, Bibliotheken oder Fitnessräume. Diese gemeinschaftlichen Räume und Angebote stehen den Bewohnern des Hauses zur Verfügung.
So können die Bewohner des Hauses mehr miteinander kommunizieren und gemeinsam Zeit verbringen. Optimal sind solche Wohngemeinschaften für Singles, Geschiedene oder Alleinerziehende.
Nachhaltiger Wohnen mit Holz
Mit der Baumwolltüte in den Supermarkt, Mülltrennung und Energiesparmaßnahmen. Das Schonen der Umwelt ist für viele Menschen zu einem wichtigen Thema geworden. Welchen Einfluss wird das ökologische Bewusstsein auf die Zukunft des Wohnens haben? Solarenergie, Erdwärme oder Holzpellets sind bereits ein wichtiger Baustein einer ökologischen und nachhaltigen Energieversorgung. Auch natürliche Baumaterialien werden für den Bau von nachhaltigen Häusern verwendet und erfreuen sich wieder größerer Beliebtheit. Dazu zählt unter anderem Holz. Das Material erobert den urbanen Raum und wird sogar schon jetzt beim Bau von Hochhäusern eingesetzt.
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