Das Baukindergeld wird kommen – nur in welcher Form, das ist noch nicht ganz klar. Ziel der neuen staatlichen Unterstützung ist es, junge Familien beim Immobilienerwerb zu unterstützen. Doch wird das wirklich gelingen? Eine Studie des Center for Real Estate Studies im Auftrag des Immobilienverbands IVD macht Hoffnung.
Das Baukindergeld wird in den Medien momentan heiß diskutiert. Allerdings geht es dabei hauptsächlich um offene Fragen bei der Umsetzung. Die positiven Auswirkungen, die das Baukindergeld haben könnte, werden dabei zunehmend unwichtiger. Dabei können je nach Wohnort bei der Finanzierung Ihres Eigenheims um bis zu 63 Prozent entlastet werden, wie die Studie belegt.
Untersuchungsgrundlage der CRES-Studie waren durchschnittliche Einkommenswerte von Familien in fünf ausgewählten deutschen Städten (Berlin, Hamburg, Leipzig, Nürnberg und Krefeld). Die lagespezifischen Immobilienpreise wurden hierbei mit eingerechnet, um auf regionale Entlastungseffekte zurückzuschließen. Ebenso waren die Anzahl der Kinder und die je nach Kinderanzahl gefragten Wohnflächen wichtige Faktoren in der Berechnung.
Die Entlastung in verhältnismäßig günstigen Lagen wie der Krefelder Innenstadt fällt dementsprechend wesentlich höher aus als in teuren Lagen wie den zentralen Bezirken in Hamburg oder Berlin. In diesen Städten können Familien eine höhere Entlastung erzielen, wenn sie mehr Fahrtzeit ins Zentrum in Kauf nehmen und Wohneigentum in günstigen Außenlagen erwerben.
Die Entlastung ist außerdem abhängig von der Anzahl der Kinder einer Familie. Familien mit mehreren Kindern werden in der Regel stärker entlastet als Familien mit nur einem Kind.Hier liegt die Belastung durchschnittlich zwischen 2,2 und 7,7 Prozent, mit jedem weiteren Kind vervielfacht sich diese Zahl. Das liegt auch daran, dass Familien mit mehren Kindern finanziell durch den Kauf eines Hauses meist stärker belastet werden. Schließlich brauchen sie eine größere Wohnfläche und müssen somit einen größeren Anteil Ihres Einkommens in den Immobilienerwerb stecken.
Die Studie zeigt, dass viele Familien bereits stark vom Baukindergeld profitieren können. Allerdings ging IVD-Präsident Jürgen Michael Schick in einem Statement zur Studie auch auf die noch zu klärenden Probleme mit dem Baukindergeld ein. Denn das Baukindergeld in Höhe von 12.000 Euro pro Kind hilft nur den Familien, die sich ohnehin schon ein Eigenheim leisten konnten.
Einkommensschwache Familien in Ballungsräumen werden sich auch durch eine Förderung in dieser Höhe kein Wohneigentum leisten können. Insbesondere die Gruppe der Alleinerziehenden profitiert somit kaum vom Baukindergeld. Nur 10 Prozent der Familien verfügen hier über das nötige Eigenkapital um sich eine Immobilie zu leisten. Auch die Befristung für die Antragsstellung kritisierte er. Denn aktuell sollen Anträge rückwirkend zum 01.01.2018 bis zum 31.12.2020 gestellt werden können. Demzufolge reduziert die maximale Reichweite nach Berechnungen der Studie sich auf 600.000 antragsstellende Familien. Der Immobilienverband hofft daher auf weitere Verbesserungen im Gesetzesentwurf.
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