Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat jede siebte Gemeinde in Deutschland eine Grundsteuererhöhung geplant. So werden in vielen Kommunen die Kosten für Immobilieneigentümer deutlich steigen. Doch was bedeutet das jetzt für Eigentümer? Egal ob Eigentümer, Mieter oder Gewerbetreibender: die Grundsteuererhöhung begrifft uns alle. So ist es beispielsweise für Mieter wahrscheinlich, dass Vermieter die höheren Kosten auf die Nebenkostenabrechnung umlegen. Die Kosten selbst belaufen sich auf einige Hundert Euro mehr im Jahr. Dabei ist die Erhöhung wohl auch eine Vorbereitung der Kommunen auf die anstehende Neuberechnung der Grundsteuer, welche erst im Jahr 2025 vollständig abgeschlossen sein wird.
Wie berechnen sich die Zahlungen?
Die Grundsteuer wird auf den Besitz von Grundstücken und Gebäuden erhoben und muss jährlich von Eigentümern gezahlt werden. Dabei hängt die Höhe der Zahlung vor allem vom Grundstück und dem Gebäude darauf ab. Generell gilt, dass die Kommunen ihre Hebesätze selbstständig festlegen und bei der Berechnung das letzte Wort haben. Auf diese Weise können Häuser mit der gleichen Bewertung in der einen Kommune mit 100 Euro und in der anderen mit 1000 Euro Grundsteuer veranschlagt werden.
Grundsteuererhöhung der Kommunen versus Grundsteuerreform
Trotz Kontroversen um die neue Berechnungsmethode bei der Grundsteuerreform behalten die Kommunen die Entscheidungsgewalt über ihre Hebesätze. Hier spielt auch die Gewerbesteuer eine wichtige Rolle. Die Einnahmen aus Grundsteuer und Gewerbesteuer sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was die finanzielle Situation der Kommunen bereits wesentlich beeinflusst hat. Generell kann man sagen, dass in Deutschland große Unterschiede hinsichtlich der Grundsteuer bestehen. Laut einer Auswertung der DIHK sind Gladbeck in Nordrhein-Westfalen mit einem Hebesatz von 950 Prozent und Oberursel im Taunus mit 947 Prozent Spitzenreiter. Bad Homburg verzeichnet den größten Anstieg mit 345 Prozentpunkten, gefolgt von Xanten und Oberursel.
Warum erhöhen Kommunen die Grundsteuer weiter?
Die Gründe für die verstärkten Erhöhungen der Grundsteuer liegen in verschiedenen Faktoren begründet. Die Kommunen begleichen ihre finanziellen Defizite, außerdem gleichen sie so eventuelle Verluste durch die Grundsteuerreform aus. Denn die Hebesätze sind für die tatsächliche Höhe entscheidend und diese sind weiterhin in der Hoheit der Kommunen.
Welche Rückschlüsse ergeben sich jetzt für Hausbesitzer aus den höheren Zahlungen?
Es ist verständlich, dass Hausbesitzern die Situation Sorgen bereitet. Insbesondere die Situation von älteren Eigentümern mit großen Grundstücken in bevorzugten Lagen ist ungewiss. Niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, wie hoch die Grundsteuer nach der Neuberechnung im Jahr 2025 final sein wird. Dennoch ist die Grundsteuer von entscheidender Bedeutung für die finanzielle Situation der Kommunen. Sie verbessert die Finanzierung von Straßen, Schwimmbädern, Theatern und anderen öffentlichen Einrichtungen und führt zu einer verbesserten Lebensqualität. Benötigen Sie Rat oder haben Sie Fragen rund um das Thema Grundsteuererhöhung? Egal, ob Sie Unterstützung beim Verkauf Ihrer Immobilie suchen oder auf der Suche nach dem perfekten Zuhause sind – wir sind für Sie da!
Hinweise: In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.
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